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AutorenbildLiebherr Bettina

Ausgleichssport im Reiten: Trend oder notwendig?


In letzter Zeit gibt es immer mehr Anbieter von Trainingsprogrammen für Reiter. Ob reine Kräftigungs- und Dehnübungen, neurozentriertes Training oder Reiteryoga, man hat viel Auswahl. Oder lieber morgens vor der Arbeit schon eine Runde Laufen gehen?

Abends wartet dann das Pferd auf uns und möchte auch noch seine Bewegung haben. Am liebsten mit einem ausbalanciert sitzenden, in der Bewegung mitschwingenden Reiter, damit es unsere Aufgaben auch bestmöglich umsetzen kann.

Daraus lässt sich schon schlussfolgern, dass es sich bei den zahlreichen Angeboten eigentlich um wirklich sinnvolle sportliche Ergänzungen zum eigentlichen Reiten handelt.

Wir Reiter haben natürlich typische Muskelgruppen, die ordentlich gekräftigt werden, allen voran die Adduktoren auf der Oberschenkelinnenseite. Aber auch die segmentale Rückenmuskulatur leistet viel Haltearbeit und die geraden Bauchmuskeln sollten ein Mitschwingen im Becken in Zusammenarbeit mit der Rückenmuskulatur ermöglichen.

Im Gegensatz dazu haben wir natürlich auch durch den Grundsitz Muskeln, die zu deutlichen Verkürzungen neigen. Zb die ischiokrurale Muskulatur auf der Oberschenkelrückseite, aber auch der Hüftbeuger. Nimmt hier die Spannung zu sehr zu, ist ein gestreckter Grundsitz mit langem Bein und federndem Absatz sehr schwer umzusetzen. Daraus resultiert wiederum, dass wir unser Pferd daran hindern, im Rücken zum Schwingen zu kommen.

Es geht aber auch um ein Gefühl für den eigenen Körper, die Körperwahrnehmung.

Eine gezielte Hilfengebung im richtigen Moment, wohldosiert, ist nur möglich, wenn ich selbst die Fähigkeit habe, zu spüren, was unter mir passiert. Und das funktioniert nunmal nur, wenn ich selbst unverkrampft und ruhig auf dem Pferd sitze.

Und auch das Ziel, mit möglichst feinen Hilfen, ohne vorherrschende Handeinwirkung reiten zu können, erreiche ich eher, wenn ich als Reiter meinen eigenen Rumpf unter Kontrolle habe. Und das resultiert aus einem harmonischen Zusammenspiel von Bauch- und Rückenmuskeln, die im richtigen Moment aufeinander abgestimmt an- und abspannen.

Unsere Pferde danken es uns, wenn wir uns nach einem langen Tag dazu aufraffen, selbst noch ein bisschen was für unsere eigene Fitness zu tun, oder zum Beispiel die reitfreien Tage dazu nutzen.

Auch hierdurch wird ein entscheidender Beitrag zur Gesunderhaltung des Pferdes geleistet!

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